Projekt: Leben und Arbeiten in der Höttinger Gasse

Höttinger Gasse 18


Höttinger Gasse 11



Im Jahr 2019 musste der Innsbrucker Kostnix-Laden plötzlich aus dem Haus Nr. 11 ausziehen. Das Haus sei verkauft worden und dann hingen plötzlich auch hier die Schilder der Firma OFA an der Fassade. Die Nachbarschft erschrak: Wird das Haus jetzt abgerissen?  Agnes Czingulszki berichtete am 29. Juli im Stadtblatt, dass diese Befüchtung unbegründet war. Das Haus sollte laut OFA-Geschäftsführer Gerhard Indrist eine hochwertige Sanierung erhalten, die das Gebäude zwar auf einen modernen Stand bringt, gleichzeitig aber auch seinen Charme erhalten soll. Das aus dem 15. Jh. stammende Gebäude wurde zu dem Zeitpunkt noch von einigen Parteien bewohnt, aber schon im Juni 2020 begannen die Ausräumungsarbeiten. Kein leichtes Unterfangen, denn hier war mit Baggern nichts zu machen. Der winzige, durch einen denkmalgeschützten barocken Torbogen  betretbare Hinterhof, von dem auch der Eingang zum schmalen Treppenhaus hineinführte, war bald voller Sperrmüll, der aus den Stockwerken darüber und vom schmalen Balkon im 2. Stock herunter geworfen wurde.

Denkmalgeschützter barocker TorbogenFreilich. Da die Tür des Geschäftslokals unversperrt war schlüpfte ich ins Haus, um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Wer hatte da wohl aller gewohnt in den vergangene Jahrhunderte. Sicher viele Student*innen in Wohngemeinschaften. Eine davon kenne ich, sich schilderte mir ihre durchaus positiven Erinnerungen an ihre Zeit hier. Ich selber kann mich an die ältere Frau erinnern die hier immer am Fenster lehnte, und die Menschen auf dem Plätzchen in der ersten Kurve der Höttinger Gasse beobachtete. Derzeit sind hier insgesamt  vier Gast und Beherbergungsbetriebe zu finden. John Montagu mit dem Montagu-Hotel und Gaia Cusine mit jeweils einem Gastarten, sowie das Due Sicilie und der Hinterausgang des Hotel Mondschein. Ums Eck ist auch noch das B(l)ackhome, das ebenfalls von OFA gekaufte und modernisierte ehemalige Gasthaus Innbrücke, mit dem Innkeller, der nach Süden auf die Innstraße öffnet.

Die Gastgärten sorgen am Abend für heimelige Gastlichkeit, aber wohl auch für Lärm. Wohnen, Arbeiten und Freizeitvergnügen auf engstem Raum, das ist nicht immer konfliktfrei, wie ein weiterer Beitrag von Nilüfer Dag im Stadtblatt berichtet, denn dieses Plätzchen wirkt akustisch wie ein Trichter..

Platzl am Beginn der Höttinger Gasse       
Die architektonische Umgebung dieses selbst zwar nicht denkmalgeschützten Hauses ist ehrwürdig.
Gleich gegenüber ist das  ehemalige Chiemseehaus, mit der Adresse Höttinger Gasse 6.
Und ums Eck das Ehemalige Haus Goldener Greif/Tachezy, die Höttinger Gasse 1, das ebenfalls auch einen Eingang auf der Südseite hat: Mariahilfstraße 2. Gastlichkeit hat hier also Tradition. Ein Indiz dafür, dass sich hier schon seit je wichtige Verkehrswege kreuzen.

Wie die zukünftige Nutzung dieses Hauses sein wird, wird sich zeigen. Aber wer war wohl der Erbauer und wie hat sich die Nutzung im Lauf der Zeit verändert?


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